Wir sind auf dem Weg ins benachbarte Potsdam-Barnim, zum Schaugarten des Staudengärtners Karl Foerster. An einem Samstagvormittag machen wir uns auf den Weg, das Wetter ist diesig. An den Straßen werden schon die ersten Zierkürbisse für Halloween verkauft. Obwohl es noch September ist, liegt bereits Herbststimmung in der Luft.
Zufällig bin ich in einer Zeitschrift auf einen Artikel über Leben und Arbeit von Karl Foerster (1874 – 1970) gestoßen. Karl Foerster war einer der einflussreichsten deutschen Pflanzenzüchter und Staudengärtner. Ab 1912 legte er rund um sein Privathaus einen Schaugarten an, direkt neben der eigenen Gärtnerei. Dieser Schaugarten ist das Ziel unseres kleinen Ausflugs, ein Muss für Gartenliebhaber.
Karl Foerster wollte den Menschen einen Garten schenken, der naturnah und zu allen Jahreszeiten bunt und vielfältig sein sollte. Und da es die passenden Pflanzen nicht gab, hat er eigenhändig über 360 neue Staudenarten gezüchtet. Zudem war er einer der Ersten, der Präriegräser im großen Stil pflanzte und damit heutige Gärtner wie den Niederländer Piet Oudolf inspirierte (dieser schuf z.B. das Vitra-Gelände im Weil am Rhein, die Highline in New York oder den Garten des Museums Voorlinden in Wassenaar).
In seinem berühmten Potsdamer Schaugarten schuf er thematisch unterschiedliche „Gartenräume“, die er verschiedenen Themen und Blüh-Höhepunkten widmete: Senkgarten samt Teich, Steingarten, Frühlingsweg und Herbstbeet.
Im Zuge der Bundesgartenschau Potsdam 2001 wurde der Garten, der wie das Wohnhaus seit 1981 unter Denkmalschutz steht, zu neuer Blüte erweckt.
Lust auf einen Besuch? In dem Garten gibt es zu jeder Jahreszeit ein anderes Farbspiel zu entdecken.
Und wer mag, kann im Anschluss noch der benachbarten Gärtnerei einen Besuch abstatten.
Der Karl-Foerster-Garten, Am Raubfang 7, 14469 Potsdam, kann ganzjährig kostenlos besucht werden.