Ostern am Golf von Neapel

Um dem schlechten Wetter in Berlin zu entfliehen, haben wir uns zu einem spontanen Kurztrip nach Kampanien entschlossen. Ziel der Reise in den Süden: Neapel und Capri.

Neapel – morbide Schönheit am Vesuv

Mit der Funiculare fahren wir hoch auf den Vomero zu unserer Unterkunft, ein erstes kleines Highlight. Oben angekommen treibt uns der Hunger in eine der ersten Pizzerien, an der wir vorbeikommen, und wir werden nicht enttäuscht.

 

Die Pizza ist herrlich dünn, lecker belegt und mit einem dicken knusprigen Rand, so, wie es in der Stadt, in der die Pizza erfunden wurde, sein soll. Gut gestärkt erklimmen wir das Castel Sant Elmo, eines der Wahrzeichen der Stadt, und genießen den Blick auf den Vesuv und den Golf von Neapel, bevor wir in die Altstadt hinuntersteigen.

 

Hier ist es laut, der Verkehr chaotisch, es wird wild gestikuliert, das Leben pulsiert an jeder Ecke, die Gassen sind in blau-weiß geschmückt, den Farben der SSC Neapel. Auch wenn die Meisterschaft noch nicht entschieden ist, gefeiert wird schon einmal. Fußballfans kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten - und der heilige Maradona ist immer dabei. 

Altstadtgassen mit Charme, monumentale Plätze, prächtige Kirchen, architektonische Meisterwerke

Wir lassen uns durch die Stadtviertel treiben und essen hier und da eine Kleinigkeit, Arancini und Sfogliatelle, das berühmte muschelförmige Gebäck mit Ricottafüllung, Pizza fritta auf die Hand, frittierten Fisch, trinken einen Kaffee hier und da und Aperol Spritz auf der wunderschönen Piazza Bellini. Essen ist eine Lieblingsbeschäftigung der Neapolitaner und anders als in vielen Touristenstädten isst man hier überall ganz wunderbar.

Auch wenn uns das viel gerühmte Gran Caffè Gambrinus an der Piazza del Plebiscito (die Marmorausstattung aus dem 19. Jahrhundert ist prachtvoll) nicht recht überzeugt hat und auch nicht die vermeintlich beste Pizza der Stadt in der Pizzeria Sorbillo, beides sind doch arg touristische Orte. Das Flanieren am Lungomare mit einem Eis in der Hand gehört ebenso zum Pflichtprogramm wie ein Bummel durch die schöne Einkaufsstraße Via Chaia oder Besuch der Galleria Umberto I.

 

Neapel ist eine Schönheit auf den 2. Blick, die man nicht nur als Durchgangsstation auf einer Reise an die Amalfiküste oder auf die Inseln im Golf von Neapel erkunden sollte. Wir kommen auf jeden Fall wieder, denn es gibt noch so viel zu sehen, vom Museo Archeologico Nazionale und Pompeji ganz zu schweigen…

Capri – die Insel der Reichen und Schönen

Aber wir müssen weiter, haben noch eine Nacht auf der wunderbaren Insel Capri gebucht. Leider zeigt sich die Insel nach einer stürmischen Überfahrt nicht gleich von ihrer besten Seite, es gewittert arg und für die nächsten Stunden fällt erst einmal der vom Festland kommende Strom aus… 

Schönes Verkehrsmittel: die Zahnradbahn

Auch hier geht es vom Hafen Marina Grande erst einmal mit der Funiculare hoch nach Capri und man landet direkt an der schönen Piazzetta mit dem Uhrenturm. Wir stärken uns dort erst einmal mit einem Getränk und warten die Schauer ab. Ein kleiner Spaziergang zur Orientierung und ein leckeres Abendessen mit Caprese, frischen Fisch und Dolci runden den Tag ab. 

 

Der Ostersonntag zeigt sich dann von seiner besten Seite mit Sonne und wunderbarem blauem Himmel. Wir spazieren durch Capri bis zum Aussichtspunkt Punta di Tragara und den beiden berühmten Felsen im Meer, den Faraglioni, über die Hügel hinauf zur Villa Jovis und sitzen entspannt in der Sonne, bis es mit dem Schnellboot wieder zurück geht nach Neapel und nach Hause. 

Nach 4 Tagen heißt es: Arrivederci! Wir kommen wieder, a presto!